Von links: Hermann Strahl (ADFC), Robert Lamché, Renate Hergenhahn, Werner Gringel, Gaby Jöhnk (ADFC) © Werner Wülfing

Drahtesel des Jahres 2008

Renate Hergenhahn, Werner Gringel und Robert Lamché

Renate Hergenhahn

ist die Mutter der Radlergruppe im Kneippverein. Fast 19 Jahre fuhr sie unentwegt voran. Jeden Monat eine Tour 35 bis 45 km rund um Unna nicht nur angeführt, sondern auch selbst vorher erkundet. Inklusive schöner Mittagsrast! Immer die rund 25 Teilnehmerinnen zufrieden zurück nach Unna und auf den Geschmack gebracht, sich öfter aus eigener Kraft in und um Unna zu bewegen. Und sie hat sie noch 13 mal große Jahresgroßtouren „inszeniert“. Bahnanreise und Hotels für Gruppe und Räder zum optimierten Tarif. Gepäck wird mit Autos rangeschafft, die auch für Schlechtwetter zur Verfügung stehen. Tagesrouten sind mit ortskundigen Touristikern aus Hotels oder Radgeschäften abgestimmt. Beim Vorausflug für das diesjährige Ziel hat die Radlerin aber erstmals die Entscheidung getroffen, die Räder zuhause zu lassen, wegen zu vielen Steigungen. „Wohlfühlen fährt vor, da müssen die Räder mal zurückstehen, unsere Teilnehmer, meist zwischen 60 und 70 Jahre alt!“ Renate Hergenhahn strampelt sich für das Rund-Um-Wohl der ihr Anvertrauenden ab. Aber gibt auch klug und partnerschaftlich. Pannendienst machen gern schraubfreundliche Männer, bei den Vorbereitungsrunden stützt sie sich auf Mitglieder. Die 75jährige hat im letzten Jahr die Radverantwortung abgegeben und fährt begeistert in der Gruppe mit, die von, ihrem Nachfolger geleitet wird.

Werner Gringel

ist erst 72 und kommt über den Radsport zum Kneipp-Radeln. Nach der Stilllegung der Pohlschröder Betriebssportgruppe wechselte er zur SG-Holzwickede, mit dem er kaum einen Tourismus-Klassiker in der Region auslässt. Beim Sauerland-Marathon 2000 saß er 240 steigungsreiche Kilometer im Sattel. Letztes Jahr hat er 5.000 km gemacht. Darunter den Elberadweg komplett von Bad Schandau an der tchechischen Grenze bis Cuxhafen. Auch wenn er „normal“ einen höheren Gang einlegen würde, hat er sich für seinen Kneippverein von Renate Hergenhahn und Karl Diehle, dem Vorsitzenden, schnell breitschlagen lassen, die Radgruppenleitung zu übernehmen. „Verantwortungsübernahme“ mit 72 hält der ADFC für besonders vorbildlich und deshalb ehrenwert! Deshalb ein Sonderdrahtesel für Werner Gringel.

Robert Lamché

Das Gesicht kennen alle, die sich in Unnas Herz bewegen. Sein ansteckendes Lächeln fällt selbst den gestresstesten Innenstadtdurchhuschern auf. Viele haben mit ihm schon mal geredet, manche duzen sich sogar mit ihm – ohne seinen Namen zu wissen. Robert Lamché ist der beliebteste Bote Unnas, ehemals WPS, jetzt PIN, bald WLB. Innenstadtbewohnern und –händler halten ihn für einen belebenden Standortfaktor. Die Geschichte des Glücksradfahrers Robert Lamchés in Kurzfassung:

Vor 46 Jahren in Dortmund geboren, aber schon in Brautschauzeiten gern in Unna flaniert und dort auch sein trautes Glück auf der Kirmes am Brockhausplatz getroffen. Als Kind wollte er schon Briefträger werden. Der erste Versuch klappte es nicht, er wurde KFZ- Schlosser, später Schweißer, dann fand er vor sechs Jahren die Zeitungsanzeige eines Zustelldienstes und bewarb sich erfolgreich. Er durfte sich zwischen Krad und Rad entscheiden, was für ihn eine einfache Wahl war. Sich in frischer Luft ohne Windschutzscheibe bewegen zu dürfen, findet er klasse. Leuten etwas Freudiges zu geben ebenfalls. Und dieses Glück trägt er offen. Und wie gut ihm das tut, zeigt er mit seinem Lächeln. „Selbst Hunde wedeln mit dem Schwanz, wenn sie mich kommen sehen“, ältere Damen sprechen ihn regelmäßig an, ob er mal schwereres Gepäck die Treppe hochtragen kann, Auswärtige fragen ihn nach dem Weg, „und ich bekomme eigentlich immer freundliche Worte und Lächeln zurück! Gibt es mehr Glück im Beruf?“ Sein liebster Zustellbezirk ist die Innenstadt, sein liebster Platz der Alter Markt, „weil es da zu so vielen schönen Begegnungen kommt“. Er wird allerdings getoppt vom Fußballplatz in Mühlhausen – da kickt sein Sohn.

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Robert Lamchè

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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