Anno 1997 - UNnah-steigt-um
Gründung einer Verkehrsinitiative in Unna
Am 14. Januar 1997 gründete sich im Café Schulte auf der Massener Straße 71 erfolgreich eine Verkehrsinitiative, in der sich federführend die Umweltberatung der Stadt Unna, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Unna, der Kneipp-Verein, sowie Vertreter von der Evangelischer und Katholischer Kirche, der SPD und der CDU, des Kreisgesundheitsamtes und der CarSharing Initiative in Unna zusammenschlossen hatten. Angelehnt zur landesweiten Kampagne „NRW steigt um“, die für das Jahr 1998 geplant war, nannte sich die Initiative zunächst „Unna steigt um“ und später „UNnah-steigt-um“. Erklärtes Ziel war es, den Umstieg vom Auto auf andere Verkehrsmittel durch Öffentlichkeitsarbeit und gezielte Aktionen zu fördern.
Für die Arbeit der Verkehrsinitiative wurde ein Jour fix, jeden zweiten Dienstag im Monat im Umweltberatungszentrum Unna, eingerichtet. Es wurde ein Kernteam, bestehend aus Dörthe Strübli (Umweltberaterin), Hermann Strahl (ADFC), Susanne Kuhles (Evangelischer Kirchenkreis) und Peter-Michael Schulte, gebildet.
Erste Aktionen waren Vorträge zum Radfahren in Island und die Beteiligung am Unnaer Drahteselmarkt. Eine Aktionsform war die „Tour des Monats“. Die erste Tour des Monats führte ins Schokoladenmuseum nach Köln. Zu jeder Tour wurde ein Folder entwickelt und ein Verteilernetzwerk (Café Schulte, Naturkostladen, Spielekiste, Bücherei, Bürgeramt, VHS, Kinderbüro, Gesundheitshaus, Umweltberatungszentrum und i-Punkt) aufgebaut. Es wurden Touren mit dem Rad und mit Bus und Bahn angeboten.
Angelehnt an des Brettspiel „Scotland Yard“ veranstaltete die Initiative mit Schüler*innen der Peter-Weiss-Gesamtschule eine Verbrecherjagd im Verkehrsnetz der Dortmunder Stadtbahn.
Zum Drahteselmarkt 1998 wurde eine Verkehrsrallye entwickelt, in denen Aufgaben zur richtigen Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel rund um den Unnaer Bahnhof zu lösen waren.
Vom 1. 6. 1998 bis zum 30. 9. 1998 wurde von der Intitiative die NRWweite Aktion „100 Tage ohne Auto“ unterstützt. Gesucht wurden Personen, die bereit waren, für 100 Tage den Pkw stehen zu lassen und sich stattdessen mit alternativen Verkehrsmitteln fortzubewegen. Hierzu wurde ein Kampagnenticket für 99 Euro bereitgestellt. Wissenschaftlich wurde die Kampagne vom Wuppertal-Institut.
Schlechte Anschlusszeiten, miserabeler Komfort und vor allem das marode Dach des Unnaer Bahnhofs waren Ziele einer Demonstration der Verkehrsinitiative am 14. Dezember 1998. Mit Schutzhelmen geschützt betraten 15 Teilnehmer*innen den Bahnsteig 1. Neben der Sanierung des Daches wurden der anwesenden Bahnhofsmanagerin Heike Mäkler auch der Wunsch nach besserer Nutzbarkeit für Rollstuhlfahrer und Reisende mit Kinderwagen und die bessere Information der Reisenden bei Verspätungen z. B. durch eine Anzeige im Bahnhofsimbiss und in der Buchhandlung vorgetragen.