Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Unna

Anno 1903 - Den Letzten beißen die Hunde

Hundebomben und Revolver: Freilaufende Hunde müssen in den Anfangsjahren des Fahrrades ein großes Problem für Radfahrende gewesen sein. 

Das Erschießen von Hunden war Radfahrenden damals erlaubt, wie man aus einem Artikel des Hellweger Anzeiger und Bote am 6.10.1903 entnehmen kann. "Die oft wiederkehrenden Fälle, in denen Radfahrer während der Fahrt von Hunden angefallen werden, wodurch in vielen Fällen Beschädigungen der Fahrer oder Fahrräder entstehen, veranlaßten das Reichsgericht, seine Entscheidung dahingehend zu treffen, daß jeder Radfahrer berechtigt ist, Hunde, die die Fahrt gefährden, sofort niederzuschießen."

Unnaer Radhändler boten Mittel gegen die Radfahrer verfolgenden Hunde an. Im Katalog von Walter Staby finden sich als billigste Abwehrmaßnahme Radfahrer-Hundebomben zu einem Preis von 45 Pfennige für 10 Stück. Angeboten wurden aber auch Peitschen aus Stahl und Leder je nach Qualität für bis zu 3 Mark. Für 6 - 8 Mark konnten Radfahrende 12 cm lange Taschen-Revolver mit Holz oder Hartgummigriff erstehen. Dazu noch Patronen. 100 Schuss für 60 Pfennige.

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Hunde vs. Radfahrende

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Peitschen, Hundebomben und Revolver

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