Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Unna

Anno 2015 - Neue Wege auf alten Gleisen: Der Alleenradweg Unna–Welver

Die Erfolgsgeschichte des Alleenradwegs auf der alten Bahntrasse Unna–Welver

Die heutige Route des Alleenradwegs folgt der ehemaligen Westfälischen Emschertalbahn. 1876 als bedeutende Ost-West-Verbindung im östlichen Ruhrgebiet eröffnet, wurde der Personenverkehr zwischen Welver und Königsborn im Jahr 1968 eingestellt. Der weitere Verlauf der Trasse bis Sterkrade blieb in Betrieb und wurde von Königsborn bis DO-Lütgendortmund für die S4 genutzt. Erst die wachsende Begeisterung für umweltfreundliche Mobilität brachte die stillgelegte Trasse wieder ins Blickfeld.

Schritt für Schritt zum modernen Radweg

2011 kaufte der Kreis Unna die Bahntrasse von der Deutschen Bahn, um sie für den Radverkehr zu erschließen. Nach intensiver Planung wurde der Alleenradweg schließlich am 11. August 2015 feierlich eröffnet – mit prominenter Beteiligung aus Politik und Verwaltung.

Die Umwandlung zur Radroute bedeutete erheblichen technischen und finanziellen Aufwand: Brücken wurden saniert oder komplett erneuert, drei neue Rampen erschlossen die Strecke, der Radweg erhielt einen hochwertigen, durchgehenden Asphaltbelag und mehrere Rastplätze entstanden. Die Kosten lagen im unteren siebenstelligen Bereich, einen Großteil übernahm das Land NRW dank Förderprogrammen.

Immer wieder gab es Kritik wegen der Kosten und den Eingriffen in die Natur. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hebt dagegen die hohe Sicherheit, den Komfort und die Netzfunktion solcher Wege hervor – und sieht in Bahntrassenradwegen eine Schlüsselrolle für nachhaltige Mobilität und als Impuls für Lebensqualität und Tourismus, besonders im Ruhrgebiet.

Wege klimafreundlicher Mobilität

Der rund 21 Kilometer lange Alleenradweg ist vollständig in das Radverkehrsnetz NRW sowie ins Knotenpunktsystem eingebunden. Er gehört zu überregional wichtigen Rundtouren, zum Beispiel der „Elefantenrunde“, die Hamm, Werne, Unna, Werl und wieder Hamm verbindet – und ist damit ein Paradebeispiel für den Mehrwert, den stillgelegte Bahnstrecken heute für Alltag, Freizeit und die Region bieten.

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