Anno 1905 - Das längste Radrennen führt durch Unna
Die Radfernfahrt Köln–Breslau, die im Jahre 1905 ausgetragen wurde, fand nur ein einziges Mal statt und führte durch Unna.
Das Rennen ging über 938,2 Kilometer von Köln nach Breslau und wurde am 7. September 1905 gestartet. Es war das längste Radrennen, das jemals auf deutschem Boden stattfand. 29 Fahrer hatten sich dafür angemeldet, jedoch nur 20 gingen an den Start. Von diesen erreichten wiederum nur zwölf das Ziel in Breslau. Sieger war der Berliner Radrennfahrer Otto Goetzke, der für die Strecke 54 Stunden, 37 Minuten und 50 Sekunden benötigte. Die Kampfrichter mussten bleiben, bis der letzte Fahrer, Albert Bamberg aus Breslau, nach 98 Stunden und 40 Minuten – also nach mehr als vier Tagen – das Rennen beendet hatte.
Die Fernfahrt des Deutschen Radfahrerbundes führte auch durch Unna und weiter über die Reichsstraße 1, der heutigen Bundesstraße 1, nach Werl. Die Reichsstraße verlief damals noch auf der Massener Straße durch die Stadt. Der Hellweger Anzeiger und Bote berichtete am 7. September, dass die Fahrer zwischen 17.00 Uhr und 18:00 Uhr in Unna erwartet werden. Am Folgetag schrieb das Blatt, dass das Rennen eine „große Menschenmenge auf die Straßen gelockt“ habe.