Verkehrsunfallstatistik der Kreispolizei Unna
Unfallzahlen bei Radfahrenden steigen deutlich an. Die Unfallzahlen bei den PKWs sinken. Das zeigen die Auswertungen der Polizei.
Positive Entwicklungen im Unfallgeschehen bundesweit
Bundesweit ging die Zahl der Verkehrstoten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes deutlich um 11 % gegenüber 2019 zurück. Dies ist mit dem Rückgang im Verkehr während der Corona-Pandemie zu erklären. Auch sie ging gegenüber dem Vorjahr um 11 % zurück. Vision Zero ist allerdings noch nicht in Sicht. Im Verkehr starben 2.719 Menschen.
Wie wirkte sich diese bundesweite Trend auf den Kreis und die Stadt Unna aus?
Die Statistik der Kreispolizeibehörde Unna
Nach Aussagen der Unfallstatistik des Kreises Unna sind auch in unserer Region die Gesamtunfallzahlen im Kreis Unna deutlich um 12,9 % gesunken, und übertraf damit den Bundestrend leicht.
Deutlicher wird der Trend noch bei den kreisweiten Unfällen mit Personenschaden; diese sind um 132 gesunken, eine Verringerung um 15,5 %. Die Zahlen von Unna in diesem Segment lassen jedoch aufhorchen, hier ist lediglich ein Rückgang um 5,3 % zu verzeichnen.
Unfälle mit Radfahrer*innen
Eine Erklärung für den deutlich geringeren Rückgang bei den Verunglücktenzahlen liegt im Segment Radverkehr. Bei den Radfahrenden stieg die Zahl der Verunglückten im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 % gegen den Trend deutlich an. Zählt man richtigerweise die Pedelecfahrenden hinzu steigt die Zahl der Unfälle sogar um 34,6% an. Die Unfallhäufigkeit bei Radfahrenden und die Pedelecfahrenden in Unna muss somit ein großes Problem angesehen werden. Betrachtet man lediglich die Pedelec-Nutzenden so ist der Anstieg um 187,5% ein Warnruf. Im Kreis Unna (ohne Lünen) stiegt diese Zahl auch, allerdings nur um 36,4 %.
Erklärungsversuche
Ein Anstieg im mittleren zweistelligen Bereich im Kreis Unna sind durch die bundesweiten Verkaufszahlen erklären. Im letzten Jahr stieg der Absatz von E-Bikes um 43 %. Dies erklärt aber nicht den extremhohen Anstieg in Unna.
Leider bietet die Unfallstatistik des Kreises Unna an dieser Stelle keine weiteren Erklärungen. Die Unfallhäufungsstellen speziell für Radfahrende wurden nicht aufgelistet. Von 2019 wurde in dem Bericht lediglich die Kreuzung B1/Iserlohner Straße erwähnt.