In Gedenken an den Tod eines Radfahrers wurde in Lünen 2018 ein Ghostbike aufgestellt. © ADFC Unna

Verkehrsunfallstatistik der Kreispolizei Unna

Unfallzahlen bei Radfahrenden steigen deutlich an. Die Unfallzahlen bei den PKWs sinken. Das zeigen die Auswertungen der Polizei.

Positive Entwicklungen im Unfallgeschehen bundesweit

Bundesweit ging die Zahl der Verkehrstoten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes deutlich um 11 % gegenüber 2019 zurück. Dies ist mit dem Rückgang im Verkehr während der Corona-Pandemie zu erklären. Auch sie ging gegenüber dem Vorjahr um 11 % zurück. Vision Zero ist allerdings noch nicht in Sicht. Im Verkehr starben 2.719 Menschen.

Wie wirkte sich diese bundesweite Trend auf den Kreis und die Stadt Unna aus?

Die Statistik der Kreispolizeibehörde Unna

Nach Aussagen der Unfallstatistik des Kreises Unna sind auch in unserer Region die Gesamtunfallzahlen im Kreis Unna deutlich um 12,9 % gesunken, und übertraf damit den Bundestrend leicht.

Deutlicher wird der Trend noch bei den kreisweiten Unfällen mit Personenschaden; diese sind um 132 gesunken, eine Verringerung um 15,5 %. Die Zahlen von Unna in diesem Segment lassen jedoch aufhorchen, hier ist lediglich ein Rückgang um 5,3 % zu verzeichnen.

Unfälle mit Radfahrer*innen

Eine Erklärung für den deutlich geringeren Rückgang bei den Verunglücktenzahlen liegt im Segment Radverkehr. Bei den Radfahrenden stieg die Zahl der Verunglückten im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 % gegen den Trend deutlich an. Zählt man richtigerweise die Pedelecfahrenden hinzu steigt die Zahl der Unfälle sogar um 34,6% an. Die Unfallhäufigkeit bei Radfahrenden und die Pedelecfahrenden in Unna muss somit ein großes Problem angesehen werden. Betrachtet man lediglich die Pedelec-Nutzenden so ist der Anstieg um 187,5% ein Warnruf. Im Kreis Unna (ohne Lünen) stiegt diese Zahl auch, allerdings nur um 36,4 %.

Erklärungsversuche

Ein Anstieg im mittleren zweistelligen Bereich im Kreis Unna sind durch die bundesweiten Verkaufszahlen erklären. Im letzten Jahr stieg der Absatz von E-Bikes um 43 %. Dies erklärt aber nicht den extremhohen Anstieg in Unna.

Leider bietet die Unfallstatistik des Kreises Unna an dieser Stelle keine weiteren Erklärungen. Die Unfallhäufungsstellen speziell für Radfahrende wurden nicht aufgelistet. Von 2019 wurde in dem Bericht lediglich die Kreuzung B1/Iserlohner Straße erwähnt.

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Verunglückte Radfahrende 2020

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Verunglückte Pedelec-Nutzer 2020

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Kreativ und umweltverträglich

https://unna.adfc.de/artikel/verkehrsunfallstatistik-der-kreispolizei-unna

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

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    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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