Das richtige Lastenrad: Die unterschiedlichen Bauformen
Lastenfahrräder werden in einer fast schon verwirrenden Vielzahl von Bauformen und Größen angeboten. Sie werden oft auch als „Cargobikes“ oder „Transporträder“ bezeichnet. Unterschiedlichen Bauformen bieten sie vielfältige Nutzungmöglichkeiten.
Trike
Mit Trike bezeichnet man Cargobikes mit drei Rädern, meistens eines hinten und zwei vorne. Durch diese Bauweise ist für perfekte Stabilität im Stand und beim Fahren gesorgt. Bei der überwiegenden Zahl der Trike-Modelle ist eine große Ladebox vorn angebracht. Als Christiania-Bike wurde diese Radart besonders in Kopenhagen populär.
Durch die Standsicherheit und die große Ladekiste ist diese Form gut für den Transport von mehreren Kindern aber auch großvolumigen Lasten geeignet.
Die Fahrgeschwindigkeit mit einem Trike ist eher gering. Die Zweispurigkeit sorgt für ein schlechtes Fahrverhalten bei unebenen oder schrägen Fahrspuren. Das Kurvenverhalten ist gewöhnungsbedürftig, da man sich nicht wie beim normalen Rad „in die Kurve legen“ kann.
Es gibt aber auch Trikes, die mit einem Neigefahrwerk und Vollfederung den Fahrkomfort deutlich verbessern.
Long John
Dieses Transportrad ist wie normale Räder zweirädrig. Es hat einen verlängerten Radstand. Die Ladefläche ist tiefliegend zwischen Steuerrohr und kleinem Vorderrad. Auf dieser Ladefläche können je nach Nutzung verschiedene Aufbauten angebracht werden. Die Ladefläche kann je nach Hersteller bis zu 150 Kilo tragen.
Solche Lastenfrachter werden seit den 1920 Jahren weitgehend unverändert von verschiedenen Herstellern produziert.
Durch die Einspurigkeit ist ein Long John leicht zu fahren. Mit dieser Radart ist man deutlich schneller unterwegs und es eignet sich auch auf längeren Strecken.
Postfahrrad
Das Postfahrrad wird oft auch Bäckerrad genannt. Diese Bauform zeichnet sich trotz einem tiefem Einstieg durch hohe Stabilität aus. Die Ladefläche ist mit dem Rahmen verbunden vor dem Lenker platziert. Hier findet sich Platz für normale Einkäufe und mittelgroße Gegenstände. Oft ist das Vorderrad kleiner als das Hinterrad. Dadurch bleibt der Schwerpunkt niedrig und der Blick des Fahrers oder der Fahrerin nach vorn ist frei. Es hat auch einen hinteren Gepäckträger.
Fahrräder wurden erstmals 1896 im Postdienst eingesetzt. Heutzutage nutzen mehr als 10.000 Zusteller Postfahrräder.
Durch diese Bauart ist das Rad fast wie ein normales Rad zu fahren.
Backpacker
Das Erkennungszeichen des Backpackers ist der langgezogene und sehr stabile Gepäckträger, der für größere Lasten gut geeignet ist. Bis zu zwei Kindersitze können dort platziert werden. Der Backpacker ist ein gutes Lastenrad für Familien. Aber auch unhandliche Gegenstände können mit Spanngurten befestigt schnell transportiert werden.
Wie auch beim Postrad fühlt man sich beim Fahren wie auf einem herkömmlichen Fahrrad.
Die Liste der Bauformen ist unvollständig. Es gibt unterschiedlichste Schwerlasträder, deren Ladeflächen bis zu 300 Kilogramm oder ein Volumen bis zu 2500 Litern tragen können.
Eine gute Übersicht über alle derzeit angebotenen Lastenfahrräder bietet die Website https://cargobike.guide. Wer sich selbst ein Lastenrad bauen möchte, findet hier tolle Bauanleitungen.