Anno 1973 - Osterradrennen in Unna
Am Ostersonntag des Jahres 1973 wurde das erste Osterradrennen im Kreis Unna ausgetragen. Weltklassefahrer aus 30 Nationen waren in den Folgejahren an den Ostertagen Gäste in Unna.
Die Väter der Unnaer Osterradrennen waren Werner Buschmeier, Leiter des Kreissportamtes, und Reinhold Böhm, Geschäftsführer des Rad-Sport-Vereins Unna. Kurz nach den Olympischen Spielen in München wurde im Jahr 1972 die Idee einer internationalen Radfernfahrt mit Start und Ziel in Unna geboren.
Der „Große Preis der Wirtschaft des Kreises Unna“ wie das Osterradrennen damals offiziell hieß, wurde um 13 Uhr am Kreishaus vor 3000 Zuschauern vom Landrat Fritz Böckmann gestartet. Über 100 Fahrer aus zehn Nationen machten sich auf eine 116 Kilometer lange Strecke. Die Route führte über Kamen, Overberge, Pelkum, Bönen, Hemmerde, Bausenhagen, Fröndenberg (Eule), Holzwickede, Massen, Südkamen nach Unna. Das Ziel war auf der Platanenallee.
Es gewann Wilfried Trott aus Radevormwald in 2 Stunden und 46 Minuten vor Henk Poppe (Niederlande) und Dieter Leitner aus Unna. Wilfried Trott war im Jahr 1972 Olympiateilnehmer in München und 1976 in Montreal. In den Jahren 1972, 1979 und 1980 als "Radsportler des Jahres" ausgezeichnet. Dieter Leitner vertrat den RSC Unna, dem Vorläufer des heutigen RSV.
Die Radfernfahrt wurde von einem Rahmenprogramm begleitet. Der Landesmusikzug des Westfälischen Turnerbundes spielte „flotte Rhythmen“ und Radamateure führen in drei Gruppen Rennen ums Kreishaus. Auf dem Parkplatz vor dem Kreishaus zeigte Radball-Sportler aus Methler und Iserlohn Kostproben ihres Sportes. Die Veranstaltung wurde in der Presse als „Bombenerfolg“ gefeiert. Der Landrat kündigte Sekunden nach dem Ende eine Neuauflage für das kommende Jahr an.
Hieraus entstand die Tradition der Osterradrennen. Bis 1998 veranstaltete der RSC 26 international besetzte Osterradrennen. 1976 belegte Hans Kuhn den dritten Platz. 1988 holte sich Wolfram Swierkowski, der sich nur dem Dortmunder Jochen Görgen geschlagen geben musste, den zweiten Platz. 1997 wurde dann ein Traum von Reinhold Böhm wahr. Mit "Ete" Zabel ging der damalige Unnaer Weltstar an den Start und zwar von Rolf Aldag. Die beiden bogen dann auch als Erste in die Zielgerade in der Friedrich-Ebert-Straße ein und fuhren Hand-in-Hand über die Ziellinie. Zum Sieger wurde Erik Zabel gekürt.
1998 ging das Osterradrennen in seine letzte Runde. Erik Zabel gab dieses Mal an der Seite von Gustav Kilian den Startschuss. Erstmals in der Geschichte der Veranstaltung fiel der nicht auf einen Ostersonntag, sondern auf den Ostermontag. Fahrer aus 16 Nationen gingen auf einen 192,4 Kilometer langen Kurs. Ralf Grabsch ging als letzter Sieger in die Geschichte der Traditionsveranstaltung ein.
Der Aufwand und das finanzielle Wagnis war der Veranstaltergemeinschaft zu groß geworden. Es waren allein bis zu 250 Feuerwehrleute im Einsatz.