Radfahren im Winter

Radfahren macht auch im Winter Spaß. © Werner Wülfing

Radfahren im Winter

Radfahren macht auch im Winter Spaß. Wer sich in der kalten Jahreszeit aufs Rad setzt, bringt seinen Kreislauf in Schwung, baut Stress ab und spart sich den Weg ins Fitnessstudio.

Über eine frische Schneedecke kann man noch ohne Schwierigkeiten fahren. Ist die Fahrbahn hingegen überfroren, kommen Radfahrende und Rad schnell ins Rutschen. Dies gilt besonders bei einer festgefahrenen Schneedecke. Hier hilft nur Abstand halten, Tempo reduzieren und besonders bei fester Schneedecke und Glätte in Kurven weder treten noch bremsen. Lässt sich das Bremsen nicht vermeiden, sollte es frühzeitig und maßvoll geschehen. Auf Glatteis sollte man möglichst auch nicht lenken, sondern ohne zu bremsen ausrollen.

Viele Radwege werden oft nachrangig geräumt, obwohl Städte und Gemeinden nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs dazu verpflichtet sind, „verkehrswichtige" innerörtliche Radwege zu räumen und zu streuen. Wenn der Radweg nicht gestreut oder geräumt ist, entfällt auch bei ausgeschilderten Radwegen die Benutzungspflicht. Wir empfehlen dann auf der Fahrbahn zu fahren.

Wird es trotz einer vorsichtigen Fahrweise kippelig, dann kann man den Sattel um wenige Zentimeter absenken, um schneller mit den Füßen auf den Boden zu kommen. Wer mehr Halt auf der Fahrbahn haben möchte, sollte den Luftdruck der Reifen auf den Mindestdruck senken, der an der Reifenflanke angegeben ist. Damit liegt der Reifen mit einer größeren Fläche auf der Fahrbahn.

Winterreifen fürs Rad

Mehr Grip haben spezielle Winterreifen, wie sie mehrere Hersteller anbieten. Für vereiste Strecken gibt es Reifen mit Spikes. Die Metallstifte geben beim Fahren auf vereisten Flächen oder auf festgefahrenem Schnee Sicherheit. Am besten greifen die Spikes, wenn der Reifen mit dem Mindestdruck von 2,5 Bar aufgepumpt ist.

"Spikereifen sind im Straßenverkehr erlaubt," sagt ADFC-Rechtsexperte Roland Huhn, "denn von einer Beschädigung der Straßendecke durch einen Radfahrer mit Spikereifen ist nicht auszugehen."

Sehen und gesehen werden

Wie schlecht Radfahrer bei Dunkelheit ohne Licht gesehen werden, unterschätzen viele Radfahrer. Neben heller Kleidung und Reflektionsstreifen ist die funktionierende Lichtanlage eine Voraussetzung. Alle Infos zur korrekten Lichtausstattung mit Reflektoren und Lichtanlage liefert der vom Bundesverkehrsministerium geförderte ADFC-Beleuchtungscheck auf www.adfc.de/beleuchtung.

Der ADFC empfiehlt, vor jeder Fahrt Bremsen und Licht zu prüfen und das Rad häufiger zu putzen. Vor allem die Kette ist im Winter für regelmäßiges Reinigen und Ölen dankbar, da sie am meisten unter Nässe und Schmutz zu leiden hat.

Batteriebeleuchtung ist erlaubt. 

Die amtliche Bauartgenehmigung ist für jede Art von Fahrradbeleuchtung Pflicht - auch für Ansteckleuchten mit Batterien oder Akkus. Zugelassene Scheinwerfer und Rückleuchten erkennen Verbraucher an einem Prüfzeichen. Das besteht aus einer Wellenlinie, dem Großbuchstaben K und einer Prüfnummer. Auf keinen Fall darf die Beleuchtung am Rad blinken. Eine Kontrollleuchte für den Batteriezustand ist ebenfalls Pflicht.

Die richtige Winterkleidung

Winterkleidung zum Fahrradfahren sollte nicht nur hell sein, sondern auch vor Wind Schützen und sich zum Radfahren eignen. Beim Radfahren entwickelt der Körper ausreichend Eigenwärme. Die optimale Oberbekleidung ist daher dünn und atmungsaktiv, aber auch winddicht und wasserabweisend. Sie bietet dazu genügend Bewegungsfreiheit. Je nach Außentemperatur und Fahrtempo können darunter nach dem Zwiebelprinzip Schichten warmer, feuchtigkeitsregulierender Kleidungsstücke kombiniert werden.

Regnet es, schützen wasserdichte Jacken und Überziehhosen und Überschuhe. Handschuhe sollten warm und wasserabweisend sein, gleichzeitig aber genügend Gefühl zum Schalten und Bremsen lassen. Fausthandschuhe halten die Wärme besser als Fingerhandschuhe. Kapuzen sollten sich auf die Kopfgröße einstellen lassen, damit die Sicht beim Umdrehen nicht eingeschränkt wird. Zu Warnwesten: Die Leuchtfarbe wirkt nur tagsüber bei Sonnenlicht. Im Dunkeln sind nur die Reflexstreifen zu sehen.

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https://unna.adfc.de/artikel/radfahren-im-winter-11

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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