Anno 1900 - All Heil - Neue Radfahrer-Vereine gründen sich
Nachdem Schulze-Brockhausen und Walter Staby neue Radgeschäfte auf der Kaiserstraße eröffnet haben, gründen sich weitere Radfahrer-Vereine in Massen und Unna.
Im Jahr 1900 wurden mehrere Radfahrer-Vereine gegründet.
Im Mai kommt es in Obermassen im Lokale des Wirts Eckert zu einer Vereinsgründung. In Niedermassen gründet sich im Juni der Radfahrer-Verein „All Heil“, der im September beim Vereinswirt A. Kligge sein Sommerfest feiert. Im Bericht der Verwaltung der Stadt Unna aus dem Jahr 1900 wird neben dem Radfahrer-Verein „Unna“ auch ein Radfahrer-Verein „Königsborn“ erwähnt.
Der Radfahrer-Verein „Unna“ erfindet sich im Jahr 1900 als „Radfahrer-Verein Unna 1900“ neu. Annoncen ergeben Einblicke in die Vereinsaktivitäten. Im Februar 1901 treffen sich die Vereinsmitglieder zu einem Winterkränzchen. Am 28. Juli 1901 feiern sie das 1. Stiftungsfest, das mit einem Früh-Konzert im Vereinslokal des Herrn Wilhelm Schmitz auf der Massener Straße beginnt. Danach fuhren die stolzen Radler*innen auf ihren bunt geschmückten Rädern in einem Preiscorso durch die Stadt. Die Anlieger am Fahrweg waren aufgefordert worden, ihre Häuser zu beflaggen. Ziel war die Restauration Dreischer im Höingerthal. Dort gab es zur Unterhaltung wieder Musik und einen Wettbewerb im Langsamfahren. Nach der Rückfahrt zum Vereinslokal wurden Preise an den Besitzer des am schönsten geschmückten Fahrrades und für die Sieger im Langsamfahren und Reigenfahren verliehen. Der Festtag endete mit einem Tanzvergnügen.
Weitere Vereinsgründungen
Im Jahr 1900 wurden weitere Radfahrer-Vereine gegründet. Im Mai kommt es in Obermassen im Lokale des Wirts Eckert zu einer Vereinsgründung. In Niedermassen gründet sich im Juni der Radfahrer-Verein „All Heil“, der im September beim Vereinswirt A. Kligge sein Sommerfest feiert.
Der Radfahrer-Verein „Unna“ erfindet sich im Jahr 1900 als „Radfahrer-Verein Unna 1900“ neu. Sie treffen sich jeden Dienstag im Vereinlokal von Wilhelm Schmitz. Annoncen ergeben Einblicke in die Vereinsaktivitäten. Im Februar 1901 treffen sich die Vereinsmitglieder zu einem Winterkränzchen. Am 28. Juli 1901 feiern sie das 1. Stiftungsfest, das mit einem Früh-Konzert im Vereinslokal des Herrn Wilhelm Schmitz auf der Massener Straße beginnt. Danach fuhren die stolzen Radler*innen auf ihren bunt geschmückten Rädern in einem Preiscorso durch die Stadt. Die Anlieger am Fahrweg waren aufgefordert worden, ihre Häuser zu beflaggen. Ziel war die Restauration Dreischer im Höingerthal. Dort gab es zur Unterhaltung wieder Musik und einen Wettbewerb im Langsamfahren. Nach der Rückfahrt zum Vereinslokal wurden Preise an den Besitzer des am schönsten geschmückten Fahrrades und für die Sieger im Langsamfahren und Reigenfahren verliehen. Der Festtag endete mit einem Tanzvergnügen.
Vereine auch in den umliegenden Städten
Radfahrer aus Werne hoben im Jahr 1896 den Radverein „Ueber Berg und Thal“ aus der Taufe. Die Vorsitzenden und Aktiven waren ebenfalls Kaufleute und Handwerker. Sie besaßen bereits ein Vereinsorgan, das sie „Rad-Welt“ nannten. Die Radfreunde trafen sich im Clublokal des Gastwirtes Louis Merten. Auch in Cappenberg gab es 1898 bereits den Radfahrerverein „Zum Stein“.
Mit Sicherheit sprach man an den Clubabenden der Vereine über den minderjährigen Heinrich Horstmann aus Hamm-Heessen, der in den Jahren 1895 bis 1897 von Dortmund aus mit einem Niederrad um die Erde fuhr. Am 17.01.1898 hielt der bekannte Weltumradler im Werner Gasthof zur Lippe einen Vortrag über seine Erlebnisse. Inspiriert wurde seine Reise nach eigenen Aussagen durch Frank G. Lenz, der bei seinem Versuch, mit dem Zweirad die Welt zu umrunden, im Jahr 1894 in Kurdistan ermordet worden war. Horstmanns Start- und Zielort Dortmund erklärt sich dadurch, dass er in den Regent-Fahrrad-Werken von Wilhelm Stutznäcker in Dortmund gearbeitet hatte und von diesen ein Rad für seine Weltreise gestellt bekam.
Geplaudert wurde bestimmt auch über die Velociped-Wettfahrten auf der von den Dortmunder Radfahrer-Vereinen „Vehmlinde“ und „Vorwärts“ neu erbauten Radrennbahn im Kaiser Wilhelm-Thal (heutiges Emschertal südlich des Dortmunder Westfalenparks).
Höchsten Gesprächsanlass bot insbesondere das Spektakel im August 1898 im Dortmunder Fredenbaumpark - einer „Fahrrad-Ballonfahrt“. Im Rahmen des 15. Bundestages des DRB stieg Käthchen Paulus, Luftschifferin aus Frankfurt, mit ihrem Ballon, der die Form „einer großen Leberwurst“ hatte, vor 10.000 Zuschauern auf. Sie saß auf einem eisernen Gestell mit einem durch Muskelkraft über Ketten angetriebenen Propeller. Lenkbar soll dieser Ballon wohl nicht gewesen sein. Sie fuhr mit ihrem Luftschiff bis Havixbeck bei Münster.