Portraits Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork © ADFC/Bilan

Vivavelo: ADFC fordert Qualität im Radwegebau / "Farbe ist keine Infrastruktur!"

Am kommenden Montag treffen beim Vivavelo-Kongress in Berlin Fahrradwirtschaft und Verkehrspolitik aufeinander. ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork skizziert, wie die Mobilitätswende durch mehr Radverkehr gelingen kann.

Zentrale Forderung des ADFC ist eine Qualitätsoffensive für den Radwegebau und physisch geschützte Radfahrstreifen bei starkem Kfz-Verkehr

Stork: „Deutschland will mehr Radverkehr – aber was den Radfahrerinnen und Radfahrern hierzulande als Infrastruktur angeboten wird, ist nur etwas für ganz Hartgesottene – alle anderen schreckt es eher vom Radfahren ab. Ältere Radwege sind meist nur handtuchbreit, vom Fußweg nicht sauber getrennt, außer Sichtweite des Autoverkehrs und gefährlich zerschlissen. Als ‚Radwege‘ neueren Datums werden schmale Streifchen oder Piktogramme auf die Fahrbahn gepinselt, auf denen man regelmäßig bedrohlich eng überholt wird und die zu allem Übel noch permanent zugeparkt werden. Farbe ist keine Infrastruktur! Alle Metropolen weltweit, die es ernst meinen mit der Fahrradförderung haben das verstanden! Wir brauchen eine Qualitätsoffensive, neue Designstandards und mehr Platz für großzügige und sichere Fahrrad-Infrastruktur für alle! Dann klappt’s auch mit der Mobilitätswende!“

„Geschütze Radfahrstreifen“ statt Fahrbahnpinseleien

Angeregt durch neuere Infrastruktur-Modelle aus den USA hat der ADFC das Konzept der „Protected Bikelanes“ („Geschützte Radfahrstreifen“) für Deutschland vorgeschlagen. Zentraler Gedanke ist, die Radspur durch eine Pufferzone und eine physische Barriere (Betonelemente, Poller oder Blumenkübel) vom Autoverkehr zu trennen – und sie damit vor dem Überfahren und Zuparken zu schützen. Hierzu hat der ADFC jetzt ein „Positionspapier Geschützte Radfahrstreifen“ mit Designvorschlägen und vielen internationalen Beispielen herausgegeben. Stork: „Fahrrad-Infrastruktur muss für alle funktionieren – besonders auch für Kinder, Senioren und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Geschützte Radfahrstreifen und ein rücksichtsvolles Verkehrsklima sind dafür die besten Voraussetzungen.“

ADFC-Fachtagung „Moderne Radverkehrsinfrastruktur“

Zu den neuen Anforderungen an die Städteplanung veranstaltet der ADFC-Bundesverband am 23. April 2018 eine Fachtagung „Moderne Radverkehrsinfrastruktur für alle Mobilitätsbedürfnisse“ mit Good-Practice-Beispielen aus den USA, Kanada und den Niederlanden. Eine separate Presse-Einladung folgt.

Hinweise für Redaktionen: Linkempfehlungen zum Thema, Ihren Ansprechpartner sowie Pressebilder finden Sie im Artikel im blauen Servicekasten.


https://unna.adfc.de/pressemitteilung/vivavelo-adfc-fordert-qualitaet-im-radwegebau-farbe-ist-keine-infrastruktur

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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