Minister Wüst und Anna Limbeck (rechts)  auf dem RS1 in Gelsenkirchen

Eröffnung RS1-Teilstück in Gelsenkirchen mit Verkehrsminister Hendrik Wüst, Karin Welge (OB GE), Dr. Petra Beckefeld (Straßen NRW) und Anna Limbach vom Landesvorstand des ADFC NRW (v.l.n.r.) © ADFC NRW / Ludger Vortmann

Eröffnung weiteres Teilstück des RS1:

Nr. 14/2021, Düsseldorf, 11.06.2021


Beim ADFC NRW will auch nach der Einweihung eines neuen Teilstücks des Radschnellwegs RS1 in Gelsenkirchen durch Verkehrsminister Wüst keine Feierlaune aufkommen: „Guter Ausbaustandard, ja! Aber leider erst auf insgesamt fünf von 114 Kilometern!“

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club in NRW freut sich über das neue Teilstück des RS1 in Gelsenkirchen, das heute öffentlich freigegeben wurde. Gleichzeitig kritisiert der Verband das Gesamtprojekt, weil es eher wie ein Flickenteppich wirke, sagte Anna Limbach, Beisitzerin im Landesvorstand: 

„Die gute Nachricht ist, dass es etwas vorangeht beim RS1. Aber der heutige Tag führt uns auch die Problematik des Radschnellwegs vor Augen. Zwar sind insgesamt laut Verkehrsministerium rund 15 Kilometer befahrbar, aber erst rund fünf Kilometer sind in den vergangenen zehn Jahren komplett fertiggestellt worden im Radschnellweg-Standard – also mit Top-Oberfläche, Markierungen und Beleuchtung. Es geht einfach zu langsam.“

Denn der RS1 hätte bereits im vergangenen Jahr auf den bis dahin vorgesehenen 101 Kilometern zwischen Duisburg und Hamm fertiggestellt sein sollen. Das klappte aber nicht. Grund seien laut Fahrrad-Club zum Beispiel unterschiedliche Zuständigkeiten bei Kommunen und Land, Abstimmungsprobleme und zähe Grundstücksverhandlungen. 

Anna Limbach, ADFC NRW: „Das ist eine große Enttäuschung für viele Radpendler, die sich weiterhin durch verstopfte Städte mit schlechter oder nicht vorhandener Radinfrastruktur quälen müssen und dabei ihre Gesundheit riskieren. An Bettel-ampeln werden sie zudem ausgebremst. Dabei zeigen doch die bereits gut ausgebauten RS1-Bereiche mit hohen Nutzerzahlen, was hier in NRW machbar ist: Kreuzungsfreie Strecken ermöglichen eine hohe Reisegeschwindigkeit von etwa 20 km/h und laden zum sicheren und komfortablen Radfahren ein.“

Darum müsse das Land den vorgelegten Gesetzentwurf zum Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz (FaNaG) in NRW gemäß der Forderungen des ADFC NRW verbessern, um zum Beispiel auch den Bau der sieben Radschnellweg-Projekte in NRW zu beschleunigen. Denn die Radschnellwege seien zwar seit 2016 Landestraßen und damit in Verantwortung des Landes. Doch die Initiative für den Bau sei immer noch Aufgabe der Kommunen. Problematisch und langwierig würden dadurch Abstimmungen, was sich am mühsamen Vorankommen des RS1 zeige. 

Diese Pressemitteilung sowie ein Foto von Anna Limbach finden Sie unter nrw.adfc.de/presse

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Anna Limbach, Landesvorstand ADFC NRW, Beisitzerin

Copyright: ADFC NRW / Ludger Vortmann

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https://unna.adfc.de/pressemitteilung/eroeffnung-weiteres-teilstueck-des-rs1

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