ADFC und Städte Essen und Dortmund gewinnen beim Projekt "Klimaaktive Kommune"

Essen und der Fahrrad-Club ADFC sind beim Projekt Klima-Kommune mit dem 1. Preis in der Sparte Mobilität ausgezeichnet worden. Prämiert wurde das Engagement der Stadt, mehr Menschen zum Umstieg vom Auto aufs Rad zu motivieren.

ADFC und Stadt Essen - Preisträger 2021 © HM-Difu

Das Bundesumweltministerium und das Deutsche Institut für Urbanistik würdigen damit das Engagement der Stadt, die ortsansässige Unternehmen bei der Zertifizierung als fahrradfreundliche Arbeitgeber unterstützt.  

Sara Tsudome, ADFC-Projektleiterin Fahrradfreundlicher Arbeitgeber sagt: „Städte können richtig viel tun, um mehr Menschen auf das Rad zu locken. Das Wichtigste sind natürlich gute Radwege. Die Stadt Essen zeigt, dass noch viel mehr geht. Die Stadtverwaltung ist selbst als gutes Beispiel vorangegangen und hat sich als „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ vom ADFC zertifizieren lassen. Darüber hinaus wirbt die Stadt aber auch bei den Unternehmen vor Ort aktiv für die Zertifizierung und fördert diese auch finanziell. Sechzehn Essener Arbeitgeber sind jetzt schon als fahrradfreundlich zertifiziert – das ist bundesweit einzigartig. Toll, dass das Engagement der Stadt Essen pro Rad jetzt mit dem Bundespreis gewürdigt wird. Ein Vorbild für alle Kommunen in Deutschland!“     

Gesamtstrategie zur Förderung des Radverkehrs

Der ADFC lobt auch, dass das Projekt „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ bei der Stadt Essen Teil einer umfassenden Gesamtstrategie ist. Sie hat zum Ziel, den Radverkehr auf 25 Prozent am Gesamtverkehrsaufkommen zu steigern und die Stadt vom Autoverkehr zu entlasten. Die fahrradfreundlichen Arbeitgeber in Essen haben sich auf Anregung der Stadt sogar zu einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen. Dabei geben sie ihre Erfahrungen weiter und erweitern das Angebot für radfahrende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ständig.

Immer mehr Kommunen werden „Fahrradfreundliche Arbeitgeber“

Mehr als 150 Unternehmen, Verwaltungen und Organisationen hat der ADFC seit 2017 mit dem Zertifikat als „Fahrradfreundliche Arbeitgeber“ ausgezeichnet, darunter bekannte Namen wie E.ON, die R+V-Versicherung und die Aktion Mensch. Aber auch viele Kommunen und Landkreise sind schon zertifiziert, neben Essen auch die Städte Potsdam, Siegen und Erlangen sowie die Landkreise Kassel, Grafschaft Bentheim und Augsburg. Der ADFC hat sich vorgenommen, die Zahl der Zertifizierten weiter deutlich zu steigern.

ADFC-Zertifikat in Bronze, Silber und Gold

Bei der Zertifizierung wird die Fahrradfreundlichkeit in verschiedenen Aktionsfeldern bewertet. Die Kriterien sind des ADFC sind europaweit einheitlich. Die Benennung einer zentralen Ansprechperson für Mobilitätsfragen ist Grundvoraussetzung für die Zertifizierung in Gold, Silber oder Bronze. Punkte gibt es außerdem für ausreichend vorhandene und gut ausgestattete Fahrradstellplätze, Umkleidemöglichkeiten und Duschen, saisonale Fahrrad-Check oder die Anschaffung von Diensträdern.

Stadt Dortmund warb fürs Lastenrad

Auch die Stadt Dortmund zählt zu den Preisträgern. Sie motivierte Familien, den Wagen stehen zu lassen und gegen ein Lastenrad zu tauschen. Die Ergebnisse wurden täglich gebloggt und haben zum Mitmachen angeregt. 

Aus Sicht der Radfahrenden aber noch viel zu tun
Auch wenn Essen und Dortmund mit ihren Projekten zur Mobilität mit gutem Beispiel vorangehen, haben sie noch viel Nachholbedarf, um die Fahrradinfrastruktur zu verbessern. So schneiden beiden Reviermotropolen unter den 14 deutschen Großstädten über 500.000 Einwohner beim Fahrradklima-Test des ADFC seit Jahren zusammen mit Köln als bundesweite Schlusslichter ab: Die Teilnehmenden kritisieren fehlende Radwege, kaputte Oberflächen und zugeparkte Radwege mit zu wenig Falschparkerkontrolle.  .

https://unna.adfc.de/neuigkeit/adfc-und-stadt-essen-gewinnen-beim-projekt-klimaaktive-kommune

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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