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ADFC Unna fordert Umsetzung der Fahrradachse

Sichere und schnelle Radverbindung von Massen nach Königsborn

Eine Fahrradstraße vom Massener S-Bahnhof über die Königsborner Straße, Afferder Weg und Parkstraße direkt zum Königsborner Schulzentrum: Für die schnelle Umsetzung dieser West-Ost-Achse macht sich jetzt die Unnaer Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) erneut stark. Bestätigt wird sie durch ein Gutachten der Planersocietät, das auch die schnelle und sichere Verbindung für die beiden größten Stadtteile empfiehlt.

Der ADFC verweist darauf, dass die Verbindung schon lange in dem vom Rat beschlossenen Rad-Zielnetz 2025 als Hauptroute vorgesehen ist. Auch im Integrierten Mobilitätskonzept, dessen Endfassung gerade diskutiert wird, ist die Bedeutung unterstrichen.

Sowohl die Fachleute der Planersocietät wie die Kreispolizei sehen ein erhebliches Konfliktpotenzial zwischen Rad- und Autoverkehr durch die hohe Kraftfahrzeug-Belastung auf Abschnitten der Strecke. Der Radclub weist auf die in der Unfallstatistik der Polizeibehörde erhobenen überproportional gestiegenen Unfallzahlen von Radfahrenden hin.

„Die derzeit hohe Kfz-Belastung auf der geplanten Trasse darf aus ADFC-Sicht kein Argument gegen einen Ausbau der Trasse als Hauptradverbindung sein, sondern eher ein zwingendes Argument für die Notwendigkeit des Ausbaus“, sagt das Sprecherinnen-Team.

Im Gutachten fehlen aus Sicht der Fahrradlobby konkrete Maßnahmen zur effektiven Verringerung der Kraftfahrzeug-Belastung. Schilder allein würden die Konflikte nicht mindern. Das Gutachten selbst sieht flankierende Maßnahmen wie z.B. Fahrgebote vor, sollte der Verkehr sich mit den vorgeschlagenen nicht stark genug reduzieren. Der ADFC warnt hier vor einer unausgegorenen halben Lösung wenn der Umbau nicht sofort mit wirkungsvollen Maßnahmen erfolgt. Wenn selbst das Gutachten nicht davon ausgeht, dass eine Befahrung nur für Anlieger eingehalten würde und auch nicht kontrolliert werden könnte, zweifelt der ADFC daran, dass sich der Motorisierte Individualverkehr mit den vorgeschlagenen Maßnahmen sinnvoll reduzieren lässt.

Die Kreispolizei hatte auch die vom ADFC geforderte Einrichtung einer Einbahnstraße auf dem Engpass des Afferder Weges zwischen Kornstraße und Friedrich-Ebert-Straße abgelehnt, weil sonst zuviel Verkehr auf den Kreishaus-Kreisel gelenkt würde. Das sieht der Fahrradclub anders: Die Einbahnstraße könnte die Mischverkehre sinnvoll ordnen und das Konfliktpotenzial auf einem zentralen Schulweg erheblich gesenkt. Die Situation sollte unter diesen Aspekten noch einmal neu bewertet werden.

Die Feuerwehr wandte sich ebenfalls gegen die Fahrradstraße: Aus ihrer Sicht brächte die Zeitverluste bei Einsätzen. Das kann der ADFC nicht nachvollziehen. „Schon jetzt existieren auf den betreffenden Strecken Kornstraße, Parkstraße und Afferder Weg Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Tempo 30. Die Einführung einer Fahrradstraße wird hier zu keiner großen zusätzlichen Verzögerung führen. Der ADFC ist der Meinung, dass die genannten Probleme zur Erreichung der Schutzziele über Anpassungen im Brandschutzbedarfsplan gelöst werden müssen. Sie dürfen die Ziele eines integrierten Mobilitätskonzeptes nicht verunmöglichen.“

Zusammengefasst sagt die Fahrradlobby: Der Radverkehr mit einem Anteil von fast einem Viertel am Gesamtverkehr in Unna ist nach den letzten Erhebungen eine „mittlerweile bedeutende Verkehrsart, die ihren eigenen Raum benötigt und die das Potential hat, etliche Verkehrsprobleme im begrenzten Unnaer Verkehrsraum zu lösen.“

Der ADFC fordert deshalb:

1. Beschleunigung des Ausbau der geplanten Radverbindung durch Popup-Maßnahmen.

2. Gleichzeitiger Ausbau der Radverbindung bis zum Haltepunkt Massen (Empfehlung der Planersocietät).

3. Prüfung des Einbaues von Modalen Filtern vor den anliegenden Schulen.

4. Prüfung weiterer Kfz-reduzierender Maßnahmen wie Beschilderung von Anfahrtswegen, Abbiegegeboten und Einschränkungen.

5. Prüfung, ob die Ampelanlage bei der Kreuzung Parkstraße/Platanenallee entfallen kann.

6. Oberflächenglättung auf der Königsborner Straße zwischen Afferder Weg und Schwarzer Weg.

7. Prüfung einer möglichen Einrichtung von Einbahnstraßen um den Verkehrsfluss insbesondere auf dem Abschnitt Afferder Weg / Ecke Kornstraße zu reduzieren.

das SprecherInnen- Team im Namen des ADFC -Unna

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https://unna.adfc.de/artikel/adfc-unna-fordert-umsetzung-der-fahrradachse

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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